Die Firmengründung
Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1925 von Maurermeister Gerhard Stahl. Damals wurden bereits Maurer- , Zimmerer – und Dachdeckerarbeiten durch das Unternehmen angeboten. Der Bezug zu Emlichheim kam über die Erhöhung des Turms der altreformierten Kirche. Aufgrund einer sehr guten Leistung, die dort abgeliefert wurde, bekam Gerhard Stahl einige Folgeaufträge in der Gegend und hat, wie das Schicksal es dann so will, in der Grafschaft eine Frau kennengelernt.
In Zeiten der Finanzkrise in den 20er und 30er Jahren wurde viel in den Niederlanden gearbeitet. Besonders in Amsterdam und Rotterdam waren viele Maurerarbeiten auszuführen. Damals wurde noch viel Wert auf echte Handwerkskunst gelegt. Verschiedene Stilelemente, wie z.B. Windmühlenverbänden an den Giebeln, Eckausbildungen, Vor- und Rücksprünge im Mauerwerk, Kreuzverbandmauerwerk und Schnittfuge wurden ausgeführt. Diese doch sehr zeitaufwendige Ausführung des Handwerks wird aus Kostengründen in den heutigen Zeiten leider fast nie mehr ausgeführt. Viele dieser Stilelemente kann man sich an dem vorherigen Büro in der Bahnhofstraße noch anschauen.
Die Nachkriegszeit
Nach dem zweiten Weltkrieg musste quasi komplett neu begonnen werden. Im Jahr 1952 trat Hermann Stahl, als ältester Sohn von Gerhard in das Unternehmen ein. Hermann war ebenfalls, wie sein Vater, Maurer- und Betonbaumeister und erhielt nach wenigen Jahren die Zulassung als Architekt. In den ersten Jahren seiner Laufbahn hat er viel Wohnungsbau und landwirtschaftliches Bauen betrieben. Im Laufe der Jahre hat Hermann viele Werte für sich in Form von Investitionen in eigenen Immobilien geschaffen, die für seine Frau Anny als Altersvorsorge dienten. Sein fleißiges Arbeiten sowohl körperlich, wie auch mit einer guten geistigen Vorplanung hat das Unternehmen wachsen lassen und auch gut durch Zeiten der Krise geführt. Hermann war ein sehr guter Kaufmann, hatte aber auch eine sehr soziale Ader. So haben viele Familien nach seinem Tod im Jahr 2003 der Familie Stahl erzählt, dass Sie nur durch Ihn sich die eigenen vier Wände leisten konnten und er dann umgangssprachlich gesagt „Fünfe gerade sein lassen hat“.
Im Jahr 1983 ist wiederum der älteste Sohn von Hermann, Gerhard Stahl in die Firma eingetreten. Gerhard Stahl ist Architekt und hat in Oldenburg studiert. Nach seinem Studium hat er zwei Jahre in einem Architekturbüro in Lingen und danach zwei Jahre in einem Architekturbüro in Bentheim gearbeitet. Das Bauunternehmen wuchs weiter und es wurden die ersten schlüsselfertigen Häuser angeboten, bei denen alles aus einer Hand kam. Die Gebäude wurden selbst entwickelt, gezeichnet und der Bauantrag gestellt. Als eines der schönsten und sicherlich auch größten Projekte in der Zeit von Gerhard Stahl gilt der Anbau an das Krankenhaus in Emmen mit insgesamt 7.000 m². Hier führte das Bauunternehmen Stahl den gesamten Rohbau aus und das Gebäude wurde sogar für den niederländischen Architekturpreis nominiert.
Im Jahre 1989 trat das Unternehmen der BAUMEISTER-HAUS Gruppe bei. BAUMEISTER-HAUS ist im Gegensatz zu vielen Franchiseunternehmen eine Kooperation von mittelständischen, familiengeführten Bauunternehmen mit dem Schwerpunkt auf schlüsselfertigen, massiven Einfamilienhausbau. Von dieser Kooperation konnte das Bauunternehmen Stahl in den letzten Jahren sehr viel Lernen und viel Wissen aufbauen und kann dadurch höchste Qualität zu einem sehr fairen Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten und ist technisch immer auf dem aktuellen Stand.
Seit Anfang 2012 ist Tobias Hermann Stahl in das Unternehmen eingetreten. Auch er ist wiederum der älteste Sohn seines Vorgängers Gerd Stahl. Tobias hat an der Technischen Universität in Braunschweig Wirtschaftsingenieurwesen Bau studiert und mit Auszeichnungen abgeschlossen. Nach dem Studium wurde als erstes in einem Immobilienbüro in Gronau und dann drei Jahre lang in einem Unternehmen in Hamburg im Bereich der erneuerbaren Energien gearbeitet. Als besondere Projekte blieben dabei die Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Stadion von Hansa Rostock, die er als Projektleiter eigenständig geleitet hat und der Austausch von 50.000 m² Asbestdächern gegen eine dachintegrierte Photovoltaikanlage bei laufender Produktion an vier Industriestandorten in Frankreich in Erinnerung.
Als Neuerungen, die durch Tobias Stahl in das Unternehmen integriert wurden kann man aktuell den Bereich des Bauträgergeschäfts nennen, so wurden in seinen ersten drei Jahren von ihm, erst noch in seiner Position als Freiberufler, 10 Doppelhaushälften, 8 Bungalows und 20 Eigentumswohnungen projektiert, vollständig verkauft und errichtet. Viele Projekte in der gesamten Grafschaft Bentheim stehen in den Startlöchern und werden aktuell vermarktet.
Aktuell hat das Bauunternehmen Stahl 55 Mitarbeiter und wird von den Herren Gerhard und Tobias Stahl gemeinsam als geschäftsführende Gesellschafter geleitet.
Das neue Büro
Als einer der größten Schritte in der Firmengeschichte wird sicherlich die nun anstehende Änderung des Standorts und der Umzug in das neue Büro in die Gutenbergstraße 2 in Emlichheim gelten. Nun sind zum ersten Mal sowohl Bauhof, Lagerhalle, wie auch das Büro zusammen auf einem Grundstück vereint. Die Büroräume haben nun eine ansprechende Größe und zwei Besprechungsräume im Innern, wie auch eine große Bemusterungsfläche im Außenbereich geben den Kunden gute Möglichkeiten Ihr Haus planen, visualisieren und bemustern zu lassen.
Energetisch ist das Büro rechnerisch ein Nullenergiebüro. Durch eine große Photovoltaikanlage auf dem Dach wird mehr Energie erzeugt, als im Innern durch Heizung, Lüftung und Beleuchtung zusammen verbraucht wird. Da diese Energie noch nicht gespeichert wird, ist es aber noch nicht energieautark. „Dies war nach intensiver wirtschaftlicher Prüfung als nicht sinnvoll abgetan worden. Wir möchten für uns selbst kein Denkmal setzen, sondern genau wie bei unseren Kunden prüfen wir jedes Haus genau und verbauen nur Techniken, die auch wirklich wirtschaftlich sind und sich in absehbarer Zeit amortisieren“, erklärt Tobias Stahl.
Die Architektur des neuen Büros soll sowohl die Unternehmensgeschichte, wie auch die Perspektive des Unternehmens darstellen. Es wurde ein auf alt gemachter Klinker kombiniert mit sehr modernen Elementen wie Eternitplatten als Vorhangfassade und anthrazitfarbenen Fenstern. Das Büro ist sehr geradlinig geplant und spiegelt viele Elemente des Bauhausstils in einer modernen Klinkerarchitektur wieder. Der Bauhausstil wurde mit der obligatorischen roten Tür in Unternehmensfarbe abgerundet.